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LUNA ROSSA - EIN STATEMENT FÜR MODERNES FÜHREN

Luna Rossa zeigt eindrucksvoll wie es gehen kann, wie man einen traditionellen Umgang mit dem Thema Führung am Segelschiff, durch ein modernes Verständnis von sozialen Zusammenhängen und mit modernen Methoden von Führung verändern und erfolgreich sein kann. Während andere immer noch in der strengen EINCHEF Strategie unterwegs sind, geht man bei den Italienern einen ganz anderen Weg, einen Weg der dem weiter entwickelten Menschen heutzutage wesentlich mehr entspricht als traditionell, hierarchisches Führen.

Das Segeln an sich ist durchzogen von Jahrhunderten alten, wohl durchdachten und millionenfach erprobten Ritualen und Techniken, die es ermöglicht haben Schiffe in jeder Größe sicher durch die Meere zu segeln. Beispiel – das „Glasen“ Das Glasen ist der Vorgang wenn die Schiffsglocke auf See geläutet wird. Immer zur halben Stunde wurde sie betätigt, und da an Deck niemand eine Uhr hatte außer dem Kapitän war das „sanduhr- gesteuerte“ Glasen die Zeiteinheit an Bord. Der Kapitän wusste als einziger wie spät es war, alle anderen hielten sich an die Glasenzeit. Die Sanduhr nach deren Ablauf die Glocke geläutet wurde, war im Besitz des Kapitäns… Obwohl heute jeder ein Smartphone hat, wird auf größeren Schiffen immer noch Glasenzeit geschlagen – bei vier Glasen gibt´s den Wachwechsel! Das Glasen hatte also eine Menge Sinn zu Zeiten als niemand eine Uhr hatte. Generell machte es sehr viel Sinn, dass einer das Sagen hatte und hat. Dieses Prinzip hat sich nicht geändert und doch ist manches anders.

Nicht nur das wir heutzutage alle ein smartphone haben, lesen, schreiben und rechnen können, wir also immer wissen wie spät es ist, und dank google auch wissen wo wir gerade sind, auch sind


wir in Sachen Mitsprache und Mitverantwortung gewachsen. Wir können das und wollen das auch. Es ist nicht mehr zwingend notwendig, dass eine Person allein alle Macht in einem System in der Hand hat. Immer größere Teile der Gesellschaft, sind es mehr und mehr gewohnt Mitverantwortung zu tragen und Entscheidungen zu treffen. Der Mensch, mit seinen Fähigkeiten und den Bedürfnissen hat sich verändert. Dem muss man heutzutage Rechnung tragen um weiter zu kommen. Noch während des letzten zwei Americas Cup Austragungen, haben TV (Segel)Experten skandiert, dass es nur einen an Bord geben kann der das Sagen hat, weil es ansonsten ein Chaos gibt und sich ständig ein Richtungsstreit entwickeln würde.


„Luna Rossa“ mit Skipper „Spithill“ zeigt wie es geht.

photocreditFacebook Skipper ist Skipper und dieser hat die Gesamtverantwortung, gleichzeitig bleibt er aber auf einer Seite des Schiffes sitzen, und wechselt nicht, wie sonst üblich bei einer Wende/Halse auf die Luvseite hinüber. Er gibt die „Leadingposition“ einer anderen Person ab, und übernimmt eine andere Funktion. Undenkbar noch vor einiger Zeit! Genauso wie es undenkbar war, sich über die mentale Komponente von Wettfahrten zu äußern bzw. diese mit in Betrachtung zu ziehen bei der Entwicklung der Team performance. Dabei sollte eigentlich schon lange jedem klar sein, dass Segel- und Wettfahrtkenntnisse alleine nicht ausreichen um zu gewinnen. Da Chäf is da Chäf, oder um es auf Deutsch zu erwähnen „Der Scheff ist der Scheff!“ - das war gestern. Heute heißt modernes Führen, man übernimmt Verantwortung für die Entwicklung von Menschen in deren Funktionen, und ist Teil der Teamperformance. Es ist gar nicht mehr nötig dauernd auf Dicke Hose zu machen, um zu gewinnen. Führungspersonen brauchen eine eigene Entwicklung hin zum „Blick auf das Ganze“ und die freie, ungetrübte Sicht auf die Potenziale der Menschen, die mit der Führung gemeinsam an der Erreichung von Zielen arbeiten, um eine Mission zu erfüllen. Das ist nicht immer leicht weil eben Menschen am Werk sind, aber machbar! Beim Stand von 4:0 für Luna Rossa wird sich zeigen ob der ehrwürdige Sir Ainslie gewinnt, oder modernes mindset sich durchsetzt. We stay tuned @ 0400 MEZ

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