FÜHRUNG MUSS FÜHREN!
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FÜHRUNG MUSS FÜHREN!


Das klingt erstmal logisch, was soll Führung denn sonst tun? Wenn alle das immer tun würden, die dafür in Unternehmen eingestellt sind, dann wär so einiges im Alltag leichter zu bewerkstelligen. Wenn Führung führt, läuft die Sache rund und kommt es zu dauerhaften, nachhaltigem Erfolg.

Es gibt jedoch eine Menge an Gelegenheiten in denen klar wird, dass Führung nicht führt, in denen stets gültige Prinzipien nicht beachtet oder gar verletzt werden. Deren Prinzipien sind nicht viele, jedoch in den unterschiedlichsten Formen im Alltag auftauchend: von der Einstellung eines Mitarbeiters bis zu dessen Verabschiedung aus dem Unternehmen. Es geht um die Umsetzung der systemischen Leitprinzipien, und die Förderung der Reifeentwicklung von einer Dependenz bis hin zur iInterdependenz. Es geht um das fördern von Potenzialen und das Geben von Orientierung, die Ausrichtung auf das Große Ganze, den Beitrag den das Unternehmen leistet und die Mitarbeiter:innen innerhalb des Unternehmens.

Wachstum - erst das innere dann das Äußere!

Aber ... was heißt eigentlich "Führen"?

Wie ist denn die Definition von Führung? Gibt es eine allein gültige Formulierung dafür, was Führung bedeutet? Auf dem Hotspot "Segelschiff" scheint das alles klar geregelt, und allen bewusst zu sein - so scheint es. Let´s have a look!

Führung & der Zeitenwandel

Der Begriff Führung ist einer der Ausdrücke des täglichen Business Lebens, der am meisten einem Wandel unterzogen ist. Führung war früher mal "der Chef". Eine Person die eine Ansage machte, und alle sind gesprungen, haben getan und gemacht. Diese Person war auch Herrscher über die meisten Informationen und diese wurden nach Gutdünken an auserwählte Menschen weiter gegeben. Entscheidungen wurden im Alleingang gefällt, von der Einstellung bis zum Ausscheiden von Menschen aus dem Unternehmen. Sonnenkönige ohne Schattenseiten, wenn man eine entdeckte, dann wurde diese tunlichst nicht offiziell gehandelt. DEPENDENZ ist hier das ausschlaggebende Factum, und das andauernde Aufrechterhalten der selbigen. Macht, Einfluss und Kontrolle sind das zentrale mindset!

"Was heißt eigentlich früher mal? Mir geht es tagtäglich so, wie beschrieben!"

So geht es nach wie vor vielen Menschen, in den unterschiedlichsten Unternehmens-größen und Wirtschaftsbereichen, obwohl doch alles im Wandel scheint bzw. auch ist. #Autonomie, #NewWork, #dezentrale #Teams, #Purpose, ... Es ist so vieles, neues am Weg, wieso gibt´s immer noch solche p(m)atriachisch handelnde Damen und Herren? Wieso ist das so?

Weil es so sein muß!

Wir kommen als Menschen (gleich in welchem Kontext) nicht drum herum uns unserer systemischen Reifeentwicklung zu stellen, und uns in dieser weiter zu entwickeln. Die erste Stufe, in der ausnahmslos jede Person im Unternehmen beginnt, ist die der Dependenz und in dieser brauchen wir klare Ansagen von Menschen die für uns verantwortlich sind (Alignement / Orientierung / Autopoiese) . Das ist also prinzipiell was Gutes so zu beginnen, das passt zu uns, das brauchen wir. Das brauchen wir aber nicht immer, wir entwickeln uns weiter und wir kommen (der eine früher der andere später) in eine Phase der Independenz in der wir eine "pubertäre" Antihaltung zu leben beginnen. Nicht selten werden in dieser Phase Kündigungen ausgesprochen weil entweder Chefs oder Mitarbeiter "schwierig" sind. Damit vernichtet man Potenzial und Performance und fängt mit dem nächsten MA wieder von vorne an. Eine "Antihaltung" ist extrem wichtig, um eigene Werte zu entwickeln. Nach dieser Phase gelingt es eine ausgezeichnete Leistung für das Unternehmen zu bringen, die auch zur eigenen Wertelandschaft passt. Führung die hier nicht führt versemmelt Potenziale, und somit auch eine Menge Erfolge, Entwicklung und letztendlich auch Umsätze.

Führung muss also auf jeden Fall mindestens einen Entwicklungsschritt weiter sein, als die zu führenden Personen. Irgendwann zieht das Machtgetue und -gehabe einfach nicht mehr, und auch hier verliert man #performance... ein Teufelskreis beginnt sich zu etablieren. Wie es sein kann, wenn Führung ein mindset von Macht und Kontrolle lebt, zeigt auch das Beispiel:

"Mir ist die Schildmütze zu klein, gibt es eine Gößere?" "Verstell den Riemen!" "Schon geschehen, es ist die Rundung des Schildes, die schmerzt und nicht passt."

"Gib her!" Chef setzt die Kappe auf: "Wenn sie mir passt, passt sie dir auch!"


Hier setzte sich der Chef über die Empfindungen des MA hinweg, und erklärte diese für null und nichtig. Sein Kopf, das Maß aller Dinge. Geringschätzender und respektloser kann man wohl nicht agieren. Hat Führung hier geführt? Hat diese Art und Weise des Umgangs mit den MA gepasst? Sicher nicht, der Chef ist im Ansehen des MA gesunken. Das blieb dem Chef nicht verborgen, und so baute er mehr Druck auf, durch mehr Kontrolle und Anweisungen, um das für ihn nötige Machtgefälle wieder herzustellen. Das dies mit einer Beendigung des Dienstverhältnisses durch den MA endete war abzusehen. Eine grobe Verletzung von allen drei Leitprinzipien und ein Verhalten, dass der Reifeentwicklung nicht gerecht wurde. Führung hat hier nicht geführt, sondern lediglich Macht ausgeübt!

MIT HERZ, HIRN & HAND

Wann immer Menschen in einem sozialen Gefüge zusammen kommen und eine Performance erzielen, wirken automatisch, immer und vollkommen unbewusst Prinzipien die sich zu drei "Leitprinzipien" zusammen fassen lassen. Diese folgen den Fähigkeiten des "FÜHLENS" , des "DENKENS" und des "HANDELNS".

Diese drei stabilen Säulen des Miteinanders sind zwar eigenständig und differenziert zu betrachten, wirken aber stets aufeinander ein. So können zum Beispiel einer Person ständig vorenthaltene und oder falsche Informationen (Achtsamkeit), das Gefühl entstehen lassen, nicht mehr dazu zu gehören (Zugehörigkeit).

Eine der häufigsten und krassesten Verletzungen ist die fehlende Unterscheidung von Anerkennung und Wertschätzung. Während Leistung unbedingt anerkannt werden muss (Ordnung), darf diese aber nicht als Bedingung für echte Wertschätzung herhalten. Wertschätzung (Zugehörigkeit) ist in direkten Bezug zur Würde des Menschen zu setzen. Diese hat mit den Eigenschaften und dem Charakter zu tun, und damit auf keinen Fall leistungsabhängig.

Zwei von vielen Beispielen und Grundsätzen die, wenn Führung führt, ihre Beachtung finden. Werden die Leitprinzipien beachtet und in den Führungsalltag integriert, würdigt man damit den Menschen und dessen Bedürfnisse. Gleichzeitig können aber diese Prinzipien auch ausgiebigst und immer wieder kehrend, verletzt werden (wie bereits oben weiter beschrieben).


Beachtet Führung diese Prinzipien nicht, führt sie nicht. Führung bedeutet demnach auch, sich den Prinzipien zu stellen, sich diese bewusst zu machen und in die Führungsverantwortung zu integrieren - dann führt Führung.

Passieren dann keine Fehler mehr? "Sihalich finden Fehler statt, wo gehobelt wird fallen Späne. Sofern das Bewusstsein dafür da ist, und die Offenheit aus diesen Fehlern zu lernen, die FK also reflektiert, lernt das gesamte System, damit passt es dann wieder weil #developmet stattfindet."

Echte Führung hat besondere Aufgaben im System und eine hohe Verantwortung. Sie unterscheidet sich vom Management, das für die Bewältigung des Tagesgeschäftes unabkömmlich ist. Führung gibt Orientierung und sorgt dafür, dass Potentiale innerhalb des Systems gefördert werden. Führung definiert den Sinn und Zweck des Unternehmens und leitet zu einem großen Teil die Kultur und deren Entwicklung. Führung braucht das Management und das Management braucht die Führung. Nur wenn beide Hand in Hand in eine Richtung arbeiten, kommt es zum Wohlergehen aller, zu gesundem Wachstum, zum Abbau von Abhängigkeiten, und einem menschengerechtem Business der auf Werte fokussiert.


Ob das Leben nun in einem Büro, in der Werkstatt, im Restaurant oder auf einem Schiff stattfindet, Prinzipien wirken per Definition immer. Wenn es Ausnahmen gibt, dann handelt es sich um Regeln. Es lohnt sich also mal genauer hin zu sehen, welche Grundsätze sich so ableiten lassen und wie diese auf einem Schiff umsetzbar sind.

Was an sich schon spannend ist, da ein Schiff traditionell bei vielen Menschen als "one mindet system" abgespeichert ist:

"Der Kapitän sagt wo es lang geht, das ist der Chef der gibt den Ton an. Alle sind von den Launen abhängig..."

In mancherlei Hinsicht stimmt das, muss es auch so sein, und es ist auch gut so.

Der Skipper hat in die besten Ausbildungen und die meiste Erfahrung, somit auch den besten Gesamt-Überblick über Schiff, Crew und Umwelt. Das ist hilfreich bei vielen Dingen/Situationen. Das bedeutet jedoch nicht, dass er damit Prinzipien ausgehebelt. Auch wenn Skipper meint, das Gesetz an Bord zu sein - die Leitprinzipien wirken auch hier und immer. Werden sie beachtet läuft es rund, werden sie verletzt kann es für alle schwierig werden.

Anmerkung: wann immer hier "Skipper" steht,

kann man als Leser gerne GF, oder AL, oder Bl einsetzen,

für die jeweiligen Unternehmensbereiche

 

Wer umfassendes Wissen möchte, hat die Möglichkeit einen unserer Lehrgänge "Systemisches Leadership" zu besuchen www.systed.eu (INFO UND ANMELDUNG)


Wer sich erste Einblicke ins systemische Denken und Handeln gönnen möchte, nimmt sich das "Basis Seminar" vor:

next 14. &15.11.24 ebenfalls auf www.systed.eu


Als Fachlektüre:

DI Kambiz Pootschi auch in englischer Sprache erhältlich "DER SINN FÜR DAS GANZE" "THE SENSE OF THE WHOLE"

Von der fragmentierten Gegenwart ISBN: 9783950369519 zur systemischen Zukunft

ISBN: 9783950369502 / 2. AUFLAGE

 

Aus der Vielzahl der täglich wahrnehmbaren und umsetzbaren Anwendungen, betrachten wir für jedes Leitprinzip ´mal ein Beispiel:


ZUGEHÖRIGKEIT

VERTRAUEN IST EINE BASIS FÜR VERBINDLICHKEIT

Das möglichst schnelle herstellen einer gefühlten Zugehörigkeit, sollte eines der wichtigsten Ziele der verantwortlichen Personen sein - bereits zu Beginn jeder Zusammenkunft. Egal ob es sich um ein Projektteam, eine neue Abteilung, oder um den Beginn eines Segeltörns handelt. Im Kontext des Segelns gibt es ein wunderbares und gut funktionierendes Ritual, dass diese Zugehörigkeit mit der dazu gehörigen Verbindlichkeit herzustellen vermag.

"Bitte um die Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen."

"Erlaubnis erteilt!"

In diesen Formulierungen stecken alle systemischen Leitprinzipien. In einem eigenen Blog Beitrag, der noch in Arbeit ist, dazu mehr.

Grundsatz: Zugehörigkeit wird gefühlt, und ist der erste

und wichtigste Faktor, verbindlich Leistung zu erbringen

ORDNUNG

INITIATIVE UND LEISTUNG MÜSSEN ANERKANNT WERDEN Wir sprechen hierbei nicht vom "Lob", was eine Abhängigkeit zur Person hervorruft die das Lob ausspricht. >Formen des Lobs: "Gut gemacht." "Super gelungen." ...

Die Bewertungen gut, super, ... stellt der Sprecher einen Bezug zu dessen Blick auf die Dinge her. Der Sprecher definiert was gut oder super ist. Lob hat einen Personenbezug.

Echte Anerkennung hat einen Systembezug:

"Durch deine intensive und schnelle Arbeit an der Großschot, haben wir eine sichere Halse fahren können!"

Hier bezieht sich SKiPA auf die geleistete Arbeit, und die Wirkung auf die gesamte Crew / das Schiff.


Bleibt der Skipper beim Lob besteht die Gefahr, dass die Crewmitglieder die Leistung. bringen um dem Skipper zu gefallen, auch Eifersüchteleien können entstehen.

Bei einer Anerkennung der Leistung mit Systembezug, erkennt die Person, dass alle profitiert haben somit auch die Person selbst. Da jeder diese Anerkennung bekommt gibt´s auch keinen Grund eifersüchtig zu sein.

Grundsatz: Anerkennung braucht Systembezug

und fokussiert auf die Wirkung.

ACHTSAMKEIT

ERST VERSTEHEN, DANN VERSTANDEN WERDEN

Die Kommunikation an Bord ist eines der wichtigsten Aspekte um unfallfrei und erfolgreich weiter zu kommen. Die meisten Fehler entstehen dadurch, dass Verantwortliche meinen, dass sie verstanden haben bzw. voll und ganz verstanden wurden. Nicht umsonst hat sich in der Seefahrt seit Jahrhunderten etabliert, genau das zu wiederholen, was man als ausführendes Crewmitglied verstanden hat. Passt das mit den Anweisungen zusammen, dann gibt es ein go. Wieviele Konflikte und kostspielige Verzögerungen wären nicht vorhanden, wenn in Projektteams so kommuniziert werden würde. Anders rum, wo immer darauf geachtet wird ob alle alles verstanden haben, gibt es sensationelle, dauerhafte Erfolge, Führungskräfte und Mitarbeiter bleiben gesund.

Grundsatz: Der Empfänger bestimmt die Bedeutung der Nachricht, nicht der Sender.


ACT, REFLECT, ACT AGAIN

Führen mit dem Fokus auf die Umsetzung der systemischen Reifeentwicklung und den Leitprinzipien sieht manchmal nach eine echten challenge aus. Genauer betrachtet ist es aber lediglich der veränderte Blickwinkel, der Führungskräfte manchmal zu schaffen macht. Wie bei jeder neuen Herangehensweise braucht es erst etwas Übung und regelmäßige Reflexionen darüber, wie die Erfahrung waren, und was beim nächsten Mal möglich wäre. Wichtig ist der Beginn und das Schritt für Schritt weiter gehen. Die Erfolge stellen sich ein - immer!




"LEADER STAY TUNED & KEEP ON MOVING"



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